Im Rahmen eines Webinars diskutierten Vertreter von Suchtforschung, Substitutionsmedizin und Betroffenen die Frage, wie moderne Suchttherapie gestaltet werden sollte. Die mit Professor Jens Reimer, Dr. Uwe Naumann und Dirk Schäffer hochkarätig besetzte Veranstaltung war eine Aktivität der StEP-Initiative, einer für alle mit der Opioidabhängigkeit befassten Personenkreise offenen Fortbildungsplattform.+
Prof. Jens Reimer, Vorstand des Zentrums für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS) und Mitglied des Wissenschaftlichen Komitees der StEP-Initiative, erläuterte am Beispiel Alkohol, wie sich die Wahrnehmung und Bewertung von Sucht im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert hat und welche Aspekte bis in die Gegenwart wirken. Dr. Uwe Naumann, Hepatologe und Suchtmediziner aus Berlin, beleuchtete aus Sicht des Arztes die Erfordernisse moderner Suchtmedizin und ging dabei auch auf den Wandel in diesem Bereich ein. Zwar hat sich die Haltung Vieler gegenüber Suchtkranken noch nicht grundsätzlich verbessert, jedoch seien in den letzten Jahrzehnten doch positive Veränderungen im Hinblick auf die Behandlungsziele der Suchttherapie und den Umgang mit Suchterkrankten erreicht worden.
Abschließend sprach Dirk Schäffer, Referent für Drogen und Strafvollzug bei der Deutschen Aidshilfe und selbst Substitutionspatient, über eine moderne Suchtmedizin aus Patientensicht. Partizipation sei ein wesentliches Element in der Medizin, welches auch hier eine größere Rolle spielen müsse. Die Einbeziehung der Betroffenen trage dazu bei, realistische und erreichbare Ziele zu formulieren, und schütze damit beide Seiten vor Überforderung und Frustration.
Lesen Sie hier den vollständigen Webinar-Bericht aus der „Sucht 3/2022“
+Das komplette Webinar sowie weiterführende Informationen finden Sie auf www.step-initiative.de