Fachinformation

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Loslösung von der Praxis als therapeutisches Ziel

In der Therapie der Opioidabhängigkeit bietet das Depot-Buprenorphin (Buvidal®) eine interessante Option für Patienten, die eine wöchentliche oder monatliche Gabe wünschen. Wir haben mit der Suchtmedizinerin Margrit Spiewok aus Schwerin und der Medizinischen Fachangestellten Nancy Neugebauer aus ihrem Team darüber gesprochen, welche Möglichkeiten der Einsatz eines Depotpräparats für die Behandlung Opioidabhängiger bietet und wie eine Therapie auf Augenhöhe die Akzeptanz und Adhärenz der Patienten verbessern helfen kann.

WELCHE VERÄNDERUNGEN BEOBACHTEN SIE BEI DEN PATIENTEN DURCH DIE UMSTELLUNG AUF DIE WÖCHENTLICHE ODER MONATLICHE GABE?

Frau Spiewok: Die Patienten erfahren einfach ein bisschen mehr Normalität. Sie können sich von uns loslösen. Weil die tägliche Gabe wegfällt, können sie sich selbst mehr erleben, können wegfahren und ihr Leben allein planen. Sie müssen nicht mehr ständig bei uns präsent sein. Das finden die Patienten schon gut.

Frau Neugebauer: Wir erleben die Patienten als sehr glücklich. Etwa 80 Prozent von ihnen sind in Arbeit und genießen das auch. Im Vorfeld haben sie sich das so gar nicht vorstellen können. Und dann merkt man ihnen an, dass sie einen Schritt nach vorne gemacht haben. Sie wirken freier und zufriedener.

WIE SIEHT ES MIT DER AKZEPTANZ SEITENS DER PATIENTEN AUS?

Frau Spiewok: Im Großen und Ganzen funktioniert das sehr gut. Wir hatten, glaube ich, ein oder zwei Patienten, die wir wieder von der Spritze zurück umgestellt haben, weil es einfach kopfmäßig nicht ging. Das war aber eher die Ausnahme. Wenn man das mit den Patienten ausreichend bespricht, dann kriegt man das in der Regel auch wirklich gut gehändelt.

Lesen Sie hier das vollständige Interview aus der „Suchtmedizin 6/2021“